Abenteuer Segeln 2015
Für die 10. Klassen des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums in Lengenfeld unterm Stein ist es zur Tradition geworden, als letzte gemeinsame Klassenfahrt eine Segeltour in den Niederlanden zu unternehmen. Diese fand in diesem Jahr vom 4.- 8.5.2015 auf dem Ijsselmeer, dem größten See der Niederlande mit Ablauf zur Nordsee, statt.
Durch ältere Schüler haben wir schon viel über das Erlebnis gehört, deshalb haben wir uns riesig auf diesen Ausflug gefreut. Nach einer 8-stündigen Fahrt bis hinauf in die Niederlande legten wir am Hafen in Lemmer ab. Nachdem die vier 10.Klassen vier Segelschiffe kaperten, die für die nächste Woche unser zu Hause werden sollten, bekamen wir von den Skippern Otte und Thomas eine Einweisung, wie wir uns auf dem Segelschiff zu verhalten haben und welche unsere Aufgaben sind. Zuerst lernten wir die Knoten kennen und die Namen der Segel. Kaum waren wir auf See, mussten wir schon kräftig mit anpacken.
Den ersten Zwischenstopp legten wir im wunderschönen Ort Medemblik ein. Schon hier konnten wir einen Einblick in die Schönheit von Hollands Städten bekommen. Am Abend kochten und aßen wir alle zusammen. Natürlich wurde auch der Abwasch -wie jeden Abend- zusammen bewältigt. Bald darauf waren alle froh, ins Bett zu kommen und wir verbrachten unsere erste Nacht auf einem Segelschiff.
Am nächsten Morgen ging es schon früh los. Langsam wurden unsere Arbeiten routinierter. Wir wussten, wie zum Beispiel der kleine Klüver gehisst oder das Haupt eingeholt wurde. Nach einem Segeltag mit eher durchwachsenem Wetter, folgte ein regenreicher Abend in Enkhuizen. Viele von uns waren neugierig auf die unbekannte Stadt und sahen sich direkt um. Einige von ihnen nahmen sogar den Regen in Kauf und kamen klitschnass zurück an Bord. Es stellte sich heraus, dass an diesem Tag ein Stadtfest in Enkhuizen gefeiert wurde. Also machten wir uns am Abend auf und besuchten eine Party.
Tag drei nahm eine unerwartete Wendung. Alle Segel gehisst, zog plötzlich auf offener See ein Sturm auf. Selbst der erfahrene Skipper Otte gestand, bei einem solchen Wetter mit Windstärke 10, das letzte Mal vor drei Jahren auf See gewesen zu sein. Einige von uns hatten Angst, einige fanden es lustig, andere versuchten, den perfekten Fotobeweis für zu Haus zu schaffen. Als sich alles beruhigt und sich das Wetter wieder gebessert hatte, liefen wir in Den Oever ein. Dies war lediglich ein kleiner Ort. Manche gingen los und kauften sich ein paar Vorräte im örtlichen Markt. Der Rest blieb an Bord und vertrieb sich die Zeit bis in die Nacht mit Kartenspielen.
Unser nächstes Ziel war die Stadt Urk. Unserer Meinung nach war dieser Ort der Schönste der Woche. Nach dem Erreichen des Hafens gingen wir Schüler los und erkundeten die Stadt. Einige von uns kauften sich im Markt vor Ort Fisch und Fleisch zu Grillen für den Abend. Andere sahen sich nach einem kleinen Restaurant um. Teilweise sind wir vor dem Abendessen, teilweise danach am örtlichen Strand baden gegangen. Wir genossen unseren letzten gemeinsamen Abend. Auch, wenn das Wasser nur gefühlte 12° C hatte. Wir ließen den Abend also entspannt ausklingen.
Am nächsten Tag waren schon alle Koffer gepackt und es ging wieder Richtung Lemmer. Auf diesem Weg hatten wir fantastisches Wetter, jedoch auch so gut wie keinen Wind. Also wurde der Motor des Schiffes eingeschaltet und wir konnten uns aufs Deck legen und die Sonne genießen. Als wir gegen 14 Uhr den kleinen Hafen in Lemmer erreichten, nahmen wir noch ein Gruppenbild mit den Skippern auf und brachten unser Gepäck direkt in den Bus.
Nun hatten wir auf dem 8-stündigen Heimweg Gelegenheit, unsere Erfahrungen und Erlebnisse auszutauschen. Alle kamen zu dem Schluss, tolle Dinge erlebt zu haben und auf jeden Fall einen solchen Ausflug immer wieder erleben zu wollen.
Lena Nachsel
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