Am 11. September 2025 wurden wir als Klasse 10a des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums von dem CDU-Abgeordneten unseres Wahlkreises Jonas Urbach in den Thüringer Landtag eingeladen. Begleitet wurden wir dabei von Frau Fuhlrott, unserer Sozialkundelehrerin, Herrn Volkmar, Herrn Rabe und von der Praktikantin Frau Jakobi. Wir waren sehr aufgeregt, denn wir wussten nicht, was uns erwartet. Wir kannten den Landtag schließlich nur aus dem Sozialkundeunterricht und waren sehr gespannt, wie es dort ist. Nach ungefähr 1,5 Stunden Fahrt sind wir in Erfurt beim Landtag angekommen.
Es war ein riesiger Gebäudekomplex, der aus drei baulichen Einheiten besteht. Dem Fraktionsgebäude, dem Hochhaus und dem Funktionsgebäude (inklusive Plenarsaal). Als wir ankamen, erwartete uns die Mitarbeiterin Fr. Zimmermann vom Besucherdienst. Am Empfang bekamen wir unsere Besucherausweise und die Führung konnte beginnen. Frau Zimmermann erzählte uns, dass das Fraktionsgebäude ursprünglich als Gauforum der NSDAP errichtet wurde. In dem Südflügel war die Geheime Staatspolizei (Gestapo) stationiert. Ab 1942 plante und organisierte dort das „Judenreferat“ die Deportation der jüdischen Bevölkerung Thüringens in die Vernichtungslager. Wir durften sogar in eine der drei Haftzellen gehen, die aus dieser Zeit stammen. Dort hörten wir uns ein Tonband an, wo ein Häftling seine Geschichte erzählte. Seit Mai 2012 ist der Thüringer Landtag ein Erinnerungsort an diese dunkle Zeit.
Danach gingen wir in den 2. Stock, wo wir uns die Kunst des Landtages angesehen haben. In den Zwischengängen des Fraktionsgebäudes werden regelmäßig Ausstellungen zeitgenössischer Kunst präsentiert. Es standen dort teils auch Miniaturkästen, wo der Landtag dargestellt wurde. Frau Zimmermann zeigte uns danach den sogenannten „Raum der Stille“. Wir setzten uns hin und hörten ihr zu. Sie erzählte uns, dass dieser Raum drei Pfeiler hat. Diese stehen für die Dreifaltigkeit Gottes. Der Ort dient zur Besinnung, zum Gebet oder auch einfach als Rückzugsort vom hektischen Alltag. Danach wurde uns der sogenannte Monatsplan der Abgeordneten erklärt.
Nachdem wir dies erfahren haben, gingen wir in einen Fraktionsraum. In diesem Raum schauten wir uns die Sitzverteilung im Plenarsaal an und klärten noch einige Fragen. Nun war es endlich soweit.
Das Highlight unseres Tages war die Plenarsitzung. Dort konnten wir eine ganze Stunde lang live miterleben, wie die Abgeordneten über das Thema Beflaggung vor öffentlichen Gebäuden in Thüringen diskutierten. So bekamen wir mit, dass es nicht immer sachlich bleibt und haben einen Eindruck davon bekommen, wie demokratische Entscheidungsprozesse tatsächlich ablaufen.
Im Anschluss an die Sitzung erwartete uns ein Gespräch mit dem Landtagspräsidenten Dr. Thadäus König, der stellvertretend für Jonas Urbach unsere Fragen beantwortete. So hatten wir die Möglichkeit, über Politik oder die Debatte, in welcher wir zu vor dabei waren, mit einem absoluten Profi zu sprechen. Herr König nahm sich viel Zeit für uns und erklärte uns jede einzelne Frage anschaulich und komplex.
Nach dem Gespräch stärkten wir uns bei einem gemeinsamen Mittagessen. Zum Abschluss nahm sich Jonas Urbach trotz seines vollen Terminkalenders die Zeit, die eine oder andere Frage, die sich auf ihn bezog, sehr ausführlich zu erklären. Als perfekten Abschluss haben wir diesen schönen und lehrreichen Tag mit einem Foto zusammen mit unseren Lehrern und Herrn Urbach eingefangen.
Lena Jakobi und Luise Fiege (10a)



