Über Regenbogenponys und den Sinn des Lebens

Poetry slam

Über Regenbogenponys und den Sinn des Lebens

Schüler veranstalteten mit Bas Böttcher einen Poetry-Slam Workshop

 

Kürzlich  fand im Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Lengenfeld unterm Stein ein Workshop zum Thema "Poetry Slam" statt. Organisiert wurde dieser von 3 Schülerinnen im Rahmen ihrer Seminarfacharbeit.

Poetry Slam ist eine 20 Jahre alte Bewegung in der Literatur, die die Ideen der Poesie und das Verfassen von Texten mit dem Klang der Worte und der Art diese rythmisch-körperlich zu präsentieren kombiniert. Der Poetry Slam steht in der Tradition der Klang-Literatur und betont die Wichtigkeit des gesprochenen Wortes, er fügt sich also in das Genre des Sprechtextes ein. Es finden Wettbewerbe statt, in denen die Slam-Poeten ihre eigenen Werke performen und das Publikum im Saal entscheidet, ob der Text ein gelungenes Werk ist oder nicht. Einer der Mitbegründer der Poetry-Slam-Bewegung in Deutschland und somit ein sehr bekannter Vertreter dieser Szene ist Bas Böttcher. Schon 1997 wurde er erster Deutschsprachiger Poetry-Slam-Meister und entwickelte in mehreren Ländern neue Medien- und Bühnenformate für Lyrik.

Er reiste am Samstag extra von Berlin nach Lengenfeld unterm Stein, um mit 9 Schülern einen Workshop durchzuführen. Organisiert wurde dies in Zusammenarbeit mit dem Lesezeichen e.V.. Die Teilnehmer sind alle sehr interessiert am kreativen Schreiben und verbrachten gern für diesen Workshop einen freien Samstag in der Schule. Es entstand eine lockere Arbeitsatmosphäre mit einer schnell entwickelten starken Eigendynamik, die das gemeinsame Arbeiten gleich noch viel angenehmer gestaltete. Bas Böttcher vermittelte in diesem Workshop die Bedeutung des Poetry Slam und machte die Teilnehmer mit anderen bekannten Slam-Poeten vertraut. Weiterhin veranschaulichte er, wie man eigene Stücke schreibt und präsentiert, ohne dabei die individuellen Vorstellungen und Ideen einzugrenzen. Bas Böttcher erklärte, wie man mit Hilfe von Klang, Rythmik und sprachlicher Dynamik verschiedenste Atmosphären und Stimmungen schafft. Durch mehrere kleine Übungen wurden die Kreativität und die Sammlung der Ideen gesteigert in Vorbereitung darauf, eigene Texte zu verfassen und diese anschließend auch mit Mikrofon und unter Aufnahme vor der Gruppe zu präsentieren.

Doch das war eigentlich erst der Auftakt -  Anfang Juni werden die Teilnehmer ihre erarbeiteten Texte oder vielleicht sogar noch unabhängig vom Workshop geschriebene Stücke bei einer ebenfalls selbst organisierten Veranstaltung in Mühlhausen präsentieren. Dabei geht es nicht um die Konkurrenz untereinander, sondern um das Miteinander und das Erleben der Literatur. Denn durch den Wechsel von der Buchseite zum Bühnenraum und somit den Wechsel vom Sinn zum Sound wurde diese erst wiederbelebt und gewinnt durch den Poetry Slam eine ganz neu definierte Qualität und Attraktivität für die neuen Generationen.

 

Carina Sonntag, Schülerin der 11. Klasse des Gymnasiums Lengenfeld/ Stein